Schiffsbesetzungsverordnung im Visier
30.11.2025
1. Advent!
"Der Erhalt des (deutschen) Berufsstandes der Kapitäne und Schiffsoffiziere unter angemessenen Bedingungen in einem sich immer schneller veränderndem Umfeld."
(zitiert aus der VDKS Satzung.
Das Wort "deutschen" habe ich eingefügt)
Ankündigung 14. NMK EMDEN
Diese Verordnung des Verkehrsministeriums ist des Öfteren ins Gerede gekommen, ich selbst habe hier oft darüber geschrieben und angemahnt, dem deutschen Nachwuchs an Bord die Stellung als Kapitän weiterhin zu ermöglichen.
Wenn man davon abrückt, erreicht der Deutsche Reeder (VDR) das was er schon immer wollte:
den Abbau "teurer" deutscher Fachkräfte auf See.
Man gab mir, anonym, folgenden Text als Hinweis für die nächste
"Nationale Maritime Konferenz"
Zitat:
"Die nächste Nationale Maritime Konferenz (NMK) wird am 28./29. und 30. April 2026 in Emden stattfinden.
Es wird folgende Schwerpunkte geben:
- Sicherheit (Häfen)
- Marineschiffbau
- Schifffahrt (Reeder)
- Marine Technik
- Meerestechnik
- Offshore Wind
- Schiffbau
- Häfen
- Änderung der Schiffsbesetzung VO
Im März 2025 fand eine Sitzung zwischen Vertretern des Bundesministeriums für Verkehr (BMDV), der Gewerkschaft Ver.di, VDR und VDKS zur geplanten Änderung der Schiffsbesetzungsverordnung (SchBesV) bei Mangel an EU Kapitänen statt.
.
Ziel der Änderung:
- Flexibilisierung der Nationalitätenanforderungen in §§ 4 und 5 der Schiffsbesetzungsverordnung (SchBesV)
- Gleichzeitige Schaffung einer Ausbildungsverpflichtung um den zugrundeliegenden Mangel an seefahrendem Personal direkt zu bekämpfen.
- Ausnahme gilt für Reederei anstatt einzelnes Schiff
- Reederei erhält auf Antrag Ausnahmegenehmigung für z.B.
„1 EU Kapitän“
- Diese Ausnahme kann die Reederei je nach Personalplanung innerhalb der eigenen Flotte flexibel nutzen.
- Regelung verhindert „Ship Hopping“, da die Genehmigung für die gesamte Flotte gilt, anstatt für einzelne Schiffe.
- Kontrolle der Umsetzung im Zweifel über Flaggenstaatsbesichtigungen (FSI), da nationale Anforderung. Ausnahme gilt für Reederei, anstatt einzelnes Schiff.
Um Ausnahme zu beantragen sind für den Reeder folgende Nachweise notwendig:
1) Nachweis, dass derzeit keine Unionsbürger auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen (u.a. durch Liste der Zentralen Heuerstelle Hamburg)
2) Verpflichtung, dass der Reeder ein Besatzungsmitglied zum Kapitän befördern kann
3) Versicherung, innerhalb von sechs Monaten Ausbildungsplätze bzw. Stellen für Absolventen zu schaffen.
Ausbildungsverpflichtung erweitert um alternative Einstellung von Junior-Offizieren.
- Reederei verpflichtet sich im Gegenzug zur Ausbildung bzw. Einstellung von Junior-Offizieren.
- Reederei verpflichtet sich im Gegenzug zur Ausbildung bzw. Einstellung von Absolventen. VDKS bringt Notwendigkeit des Ausfahrens der nachwachsenden Offiziere (Weiter-Ausbildung) ein und erwirkt Optionalität in Ausbildung"
Ich weise darauf hin, dass hier Nautisch-Technische Berufsverbände mitgewirkt haben, solche Verordnungen mit zu verändern, die schon seit Jahren die Karriere deutscher Kollegen*Innen auf See nicht nur erschweren, sondern sogar verhindern (Tariflöhne - Billiglohnmanagement). Unsere Berufsverbände, wie der VDKS (inkl. NV, da sie miteinander durch Personen vernetzt sind) sowie die Gewerkschaften sind seit Jahren nur noch, so scheint es, als Lobbyisten für Reeder und Politik im Einsatz.
"Ein Hoch auf die Reeder, sie haben es mal wieder geschafft alles auszuhebeln - das ist der neue wirtschaftliche Aufschwung"
Zitat eines enttäuschten Leitenden Ingenieurs der mit Herzblut an Bord tätig war, als er von der oben beschriebenen Lage Kenntnis erhielt!
So denken Viele!
Hilflos.
And the Winners are:
the German Shipping Company´ s
als
VDR